Baupreisindex erneut stark gestiegen
9. Juli 2021
Immobilienwissen DE
Baupreisindex, Marktdaten, BPI
Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes sind die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude in Deutschland im Mai 2021 um 6,4 % gegenüber Mai 2020 gestiegen. Dies ist der höchste Anstieg der Baupreise gegenüber einem Vorjahr seit Mai 2007 (+7,1 % gegenüber Mai 2006).
Im Mai 2007 hatte die damalige Erhöhung der Mehrwertsteuer von 16 % auf 19 % zu dem starken Preisanstieg beigetragen. Im Februar 2021 waren die Preise im Vorjahresvergleich um 3,1 % gestiegen. Im Vergleich zum Februar 2021 erhöhten sich die Baupreise im Mai 2021 um 3,6 %.
Steigende Nachfrage und Corona-Pandemie treibt Baupreise nach oben
Gründe für den deutlichen Anstieg der Baupreise sind vor allem in den zuletzt deutlich teurer gewordenen Baumaterialien wie Holz und Stahl zu finden. Diese Steigerungen seien wiederum auf die steigende Nachfrage im In- und Ausland sowie Problemen in der Lieferkette während der Corona-Pandemie zurückzuführen.
Einzelne Baupreissteigerungen
Die Preise für Rohbauarbeiten an Wohngebäuden stiegen von Mai 2020 bis Mai 2021 um 7,3 %. Den stärksten Anstieg gab es dabei bei den Zimmer- und Holzbauarbeiten. Sie sind aufgrund der erhöhten Nachfrage nach Bauholz im In- und Ausland um 28,5 % teurer geworden. Die Preise für Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten stiegen um 8,3 %, für Klempnerarbeiten erhöhten sie sich um 8,1 % und für Entwässerungskanalarbeiten um 7,8 %. Den größten Anteil an den Rohbauarbeiten und am Gesamtindex haben die Betonarbeiten und die Mauerarbeiten. Hier stiegen die Preise für Betonarbeiten um 6,6 % und für Mauerarbeiten um 4,8 %.
Die Preise für Ausbauarbeiten nahmen im Mai 2021 gegenüber dem Vorjahr um 5,5 % zu. Für Estricharbeiten erhöhten sie sich um 7,4 %, bei Wärmedämm-Verbundsystemen und bei Metallbauarbeiten stiegen sie um jeweils 6,3 %. Tischlerarbeiten, die Bauarbeit mit dem höchsten Anteil an den Ausbauarbeiten, kosteten 5,8 % mehr als im Mai 2020.
Die Preise für Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden (ohne Schönheitsreparaturen) nahmen gegenüber dem Vorjahr um 6,2 % zu. Die Neubaupreise für Bürogebäude stiegen um 6,2 % und für gewerbliche Betriebsgebäude um 6,6 %. Im Straßenbau erhöhten sich die Preise um 2,4 % gegenüber dem Mai 2020.
Ausgewählte Baupreisindizes in Deutschland (Basis 2015=100)
- Wohngebäude (Basisjahr 2015) => 125,2%
- Instandhaltung von Wohngebäuden (Basisjahr 2015) => 125,4%
- Bürogebäude (Basisjahr 2015) => 125,4%
- Gewerbliche Betriebsgebäude (Basisjahr 2015) => 126,0%
- Straßenbau (Basisjahr 2015) => 123,4%
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