Baupreisindex für Wohngebäude um 12,6 % gestiegen
7. Oktober 2021
Nicole Schneider
Immobilienwissen DE Baupreisindex, Marktdaten, BPI
Immobilienwissen DE Baupreisindex, Marktdaten, BPI
Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes sind die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude in Deutschland im August 2021 um 12,6 % gegenüber August 2020 gestiegen. Dies ist der höchste Anstieg der Baupreise gegenüber einem Vorjahr seit 51 Jahren (im November 1970 +13,1 % gegenüber November 1969).
Im Mai 2021 waren die Preise im Vorjahresvergleich um 6,4 % gestiegen. Im Vergleich zum Mai 2021 erhöhten sich die Baupreise im August 2021 um 3,5 %.
Basiseffekt durch befristete Mehrwertsteuersenkung im 2. Halbjahr 2020
Neben dem Basiseffekt durch die befristete Mehrwertsteuersenkung im 2. Halbjahr 2020 wirkten sich zusätzlich die stark gestiegenen Materialpreise auf den Anstieg der Baupreise aus. Ohne die Mehrwertsteuersenkung hätte der Preisanstieg rein rechnerisch immer noch 9,7 % betragen. Diese Steigerungen seien wiederum auf die steigende Nachfrage vor allem bei Baumaterialien wie Holz und Stahl im In- und Ausland sowie Problemen in der Lieferkette während der Corona-Pandemie zurückzuführen.
Einzelne Baupreissteigerungen
Die Preise für Rohbauarbeiten an Wohngebäuden stiegen von August 2020 bis August 2021 um 14,5 %. Den stärksten Anstieg gab es dabei bei den Zimmer- und Holzbauarbeiten. Sie sind aufgrund der erhöhten Nachfrage nach Bauholz im In- und Ausland um 46,5 % teurer geworden. Die Preise für Entwässerungskanalarbeiten stiegen um 15,1 %, für Betonarbeiten erhöhten sie sich um 14,8 %. Weiterhin stiegen die Preise für Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten um 14,5 % und für Klempnerarbeiten um 13,8 %. Den größten Anteil an den Rohbauarbeiten und am Gesamtindex haben die Betonarbeiten und die Mauerarbeiten. Hier stiegen die Preise für Betonarbeiten um 14,8 % und für Mauerarbeiten um 9,1 %.
Die Preise für Ausbauarbeiten nahmen im August 2021 gegenüber dem Vorjahr um 11,0 % zu. Für Estricharbeiten erhöhten sie sich um 14,0 %, bei Metallbauarbeiten und Arbeiten an raumlufttechnischen Anlagen stiegen sie jeweils um 13,7 %. Tischlerarbeiten, die den größten Anteil an den Ausbauarbeiten haben, kosteten 12,0 % mehr als im August 2020. Bei Heizanlagen und zentralen Wassererwärmungsanlagen stiegen die Preise um 10,9 %.
Die Preise für Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden (ohne Schönheitsreparaturen) nahmen gegenüber dem Vorjahr um 11,9 % zu. Die Neubaupreise für Bürogebäude stiegen ebenfalls um 12,6 % und für gewerbliche Betriebsgebäude sogar um 13,3 %. Im Straßenbau erhöhten sich die Preise um 7,0 % gegenüber dem August 2020.
Ausgewählte Baupreisindizes in Deutschland (Basis 2015=100) Wohngebäude (Basisjahr 2015) => 129,6% Instandhaltung von Wohngebäuden (Basisjahr 2015) => 129,4% Bürogebäude (Basisjahr 2015) => 130,0% Gewerbliche Betriebsgebäude (Basisjahr 2015) => 131,0% Straßenbau (Basisjahr 2015) => 125,7%
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