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Die Neufassung der EU-Gebäudeeffizienzrichtlinie


Die kürzlich beschlossene Überarbeitung der Europäischen Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD) ist ein wichtiger Schritt der EU, um den Energieverbrauch zu senken und die Klimaziele zu erreichen. In diesem Blogartikel hat Ihnen Marco Kaudel die Hauptpunkte zusammengefasst.

Wesentliche Änderungen:

  • Energieverbrauchsziele: Bis 2030 sollen Wohngebäude ihren Energieverbrauch um 16% senken und bis 2035 um 20-22%. Renovierungen für Nichtwohngebäude sind ebenfalls vorgesehen.
  • Ausstieg aus fossilen Heizkesseln: Ein schrittweiser Ausstieg bis 2040 wird angestrebt, um auf umweltfreundlichere Heizsysteme umzusteigen.
  • Lebenszyklus-Treibhauspotenzial: Bewertung der gesamten Treibhausgasemissionen eines Gebäudes während seines Lebenszyklus, um die Nachhaltigkeit zu fördern.

Wichtige Punkte für Eigentümer:

  • Allgemeine Ziele statt individueller Vorgaben: Maßnahmen zur Energieeinsparung erfolgen auf Basis von Gesamtzielen, ohne individuelle Sanierungspflichten.
  • Flexibilität bei der Wahl der Heizsysteme: Zeit bis 2040, um alternative Heizlösungen zu evaluieren und zu implementieren.
  • Wertverlust vermeiden: Investition in Energieeffizienz kann langfristig den Wert der Immobilien sichern und steigern.

Hinweise für Immobilienprofis

Für Immobilienmakler, Sachverständige und weitere Immobilienprofis bringt die neue EPBD bedeutende Veränderungen mit sich:

Beratung zu Energieeffizienz
Die Fähigkeit, Kunden bezüglich energieeffizienter Sanierungen und Modernisierungen zu beraten, wird zunehmend wichtiger. Das Verständnis der Richtlinie und ihrer Anforderungen kann dabei helfen, Eigentümern Wege aufzuzeigen, wie sie ihre Immobilien zukunftssicher machen können.

Bewertung des Lebenszyklus-Treibhauspotenzials
Die neue Anforderung für Neubauten, eine Ökobilanz vorzulegen, erfordert spezialisiertes Wissen. Fachleute, die in der Lage sind, diese Bewertungen durchzuführen oder zu interpretieren, werden gefragt sein.

Investitionschancen erkennen
Durch die Identifizierung von Gebäuden, die von den neuen Vorschriften am meisten profitieren könnten, können Immobilienprofis Investitionschancen aufzeigen, die sowohl umweltfreundlich als auch wirtschaftlich attraktiv sind.

Herausforderungen und Bedenken

Finanzielle Belastungen und Überforderungen für Eigentümer: Hohe Anforderungen könnten Eigentümer finanziell überfordern und notwendige Sanierungen verhindern.

Risiken für den Immobilienmarkt: Warnungen vor einem potenziellen Wertverlust vieler Immobilien, wenn Mindeststandards eingeführt werden.

 Kostenschätzungen und Suche nach Effizienz: Hohe Investitionen werfen Fragen nach ihrer Praktikabilität und Nachhaltigkeit auf.

Zusammenfassung

Die Neufassung der EPBD bietet Chancen für eine nachhaltigere Zukunft, birgt aber auch Herausforderungen für Eigentümer, Immobilienprofis und den Immobilienmarkt insgesamt. Ein ausgewogener Ansatz, der ehrgeizige Umweltziele mit wirtschaftlichen Realitäten verbindet, ist erforderlich. Es ist klar, dass der Fokus auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit im Immobiliensektor eine Schlüsselrolle bei den Bemühungen der EU spielt, ihre Klimaziele zu erreichen.