KI in der Immobilienbranche: Was ist Hype? Was ist Realität?
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In einer Zeit, in der Künstliche Intelligenz als das nächste große Ding in der Immobilienbranche gehandelt wird, ist es leicht, den Überblick zu verlieren. Robert Kampczyk, Digital Consultant bei RealXLab, und Elias Indrich, Experte für lokale Online-Sichtbarkeit, bringen in ihrem Gespräch Klarheit in die Diskussion. Sie beleuchten, was wirklich zählt, und zeigen auf, wie Maklerinnen und Makler sich sinnvoll auf die Zukunft vorbereiten können.
Realistische Einschätzungen statt Panikmache
In der heutigen schnelllebigen digitalen Landschaft ist es leicht, sich von den ständigen Veränderungen und neuen Technologien überwältigen zu fühlen. Besonders im Bereich der Künstlichen Intelligenz überschlagen sich die Meldungen und Prognosen. Doch wie sollten Unternehmen und Fachkräfte mit diesen Entwicklungen umgehen?
Elias Indrich mahnt zu Besonnenheit und warnt vor überzogenen Erwartungen: „Nicht verrückt machen lassen von den vielen KI-Experten da draußen. AI-Overviews verändert die Art, wie Menschen suchen und Suchergebnisse angezeigt werden – doch gute Inhalte behalten ihren Wert." Diese Einschätzung zeigt, dass trotz aller technologischen Neuerungen die fundamentalen Prinzipien qualitativ hochwertiger Inhalte weiterhin Bestand haben.
Robert Kampczyk ergänzt diese Sichtweise mit einer pragmatischen Perspektive: „Alles bleibt anders. Veränderungen wird es immer geben, und sie sind ein Teil unseres Fortschritts. Wichtig ist, nicht zu schnell auf Shiny-Objects hereinzufallen oder sich von Menschen in Panik versetzen zu lassen." Sprich: Veränderungen sind ein natürlicher Bestandteil der Entwicklung.
Beide Experten betonen einen entscheidenden Punkt: Es ist wichtig, sich nicht von jedem neuen Trend mitreißen zu lassen, sondern fundierte Entscheidungen zu treffen. In einer Zeit, in der täglich neue KI-Tools und -Anwendungen vorgestellt werden, ist es verlockend, jeder Neuerung hinterherzulaufen. Doch nachhaltiger Erfolg basiert auf durchdachten Strategien und einer realistischen Bewertung der tatsächlichen Auswirkungen neuer Technologien auf das eigene Geschäft oder die eigene Arbeit.
ChatGPT vs. Google: eine Ergänzung, kein Ersatz
Die Debatte um die potenzielle Ablösung von Google durch ChatGPT sorgt in der digitalen Welt für kontroverse Diskussionen. Während manche bereits das Ende der klassischen Suchmaschine prophezeien, warnen unsere Experten vor voreiligen Schlüssen und mahnen zu einer differenzierteren Betrachtung.
Robert Kampczyk sieht die Diskussion um die Ablösung von Google durch ChatGPT als übertrieben an und verweist auf die tatsächliche Nutzungsrealität: „Aktuell müssen wir uns einfach vor Augen halten, wer ChatGPT nutzt. Und die primären Bedarfsgruppen (Eigentümer, die in ein bis drei Monaten ihr Haus verkaufen möchten) sind weiter klassisch auf Google und Social Media UND Offline unterwegs. ChatGPT? (Noch) ein Fremdwort." Diese Einschätzung zeigt, dass zwischen der technischen Möglichkeit und der tatsächlichen Marktdurchdringung oft erhebliche Unterschiede bestehen.
Elias Indrich teilt diese nüchterne Sichtweise und sieht in ChatGPT eher eine Ergänzung zum bestehenden Suchverhalten: „Die Diskussion um ChatGPT als mögliche ‚Ablösung' von Google verkennt oft, worum es im Kern geht: nicht die reine Verdrängung bestehender Kanäle, sondern die Ergänzung durch neue Möglichkeiten." Diese Perspektive verdeutlicht, dass Innovation nicht zwangsläufig bedeutet, bewährte Systeme vollständig zu ersetzen.
Die beiden Experten sind sich einig, dass klassische Suchmethoden weiterhin relevant bleiben, während neue Technologien zusätzliche Chancen bieten. Statt einer kompletten Umwälzung der Suchlandschaft erleben wir vielmehr eine Erweiterung der verfügbaren Tools und Methoden. Für Unternehmen und Marketer bedeutet dies, dass sie ihre Strategien nicht grundlegend überdenken müssen, sondern vielmehr neue Kanäle intelligent in bestehende Ansätze integrieren können.
Eigenständigkeit statt Plattform-Abhängigkeit: Warum Makler in eigene Systeme investieren sollten
In einer Zeit, in der digitale Plattformen das Geschäftsleben dominieren, stehen Immobilienmaklerinnen und Immobilienmakler vor der Herausforderung, ihre Kundenakquise und -kommunikation strategisch zu gestalten. Während externe Plattformen verlockende Reichweite versprechen, warnen die Experten vor einer zu starken Abhängigkeit und plädieren für mehr Eigenständigkeit.
Robert Kampczyk rät Maklern eindringlich, in eigene Systeme zu investieren und dabei das Risiko im Blick zu behalten: „Fokus sollte immer auf das Ausfallrisiko und die Eigenbestimmung gelegt werden. Sie sollten es verkraften können, wenn plötzlich ein Kanal wegfällt." Diese Warnung ist berechtigt, denn die Abhängigkeit von einzelnen Plattformen kann schnell existenzbedrohend werden, wenn sich deren Algorithmen ändern oder Accounts gesperrt werden.
Elias Indrich unterstreicht parallel dazu die anhaltende Bedeutung des direkten Kundenkontakts und der lokalen Präsenz: „Die lokale Suche – ob durch Google Maps, Maklerverzeichnisse oder persönliche Empfehlungen – bleibt relevant, vielleicht sogar wichtiger denn je." Diese Einschätzung zeigt, dass trotz aller digitalen Innovation die persönliche Komponente im Maklergeschäft nach wie vor entscheidend ist.
Beide Experten empfehlen eine klare Strategie: sich nicht ausschließlich auf externe Plattformen zu verlassen, sondern eigene Kommunikationskanäle wie E-Mail-Listen und CRM-Systeme zu stärken. Diese eigenständigen Systeme bieten nicht nur mehr Kontrolle über die Kundenkommunikation, sondern schaffen auch eine nachhaltige Basis für langfristige Geschäftsbeziehungen. Makler, die frühzeitig in diese Infrastruktur investieren, sind besser gegen Marktveränderungen gewappnet und können flexibler auf neue Herausforderungen reagieren.
Fazit: Mit Bedacht in die Zukunft
Die Integration von KI in den Makleralltag sollte mit Bedacht erfolgen. Anstatt jedem neuen Trend hinterherzulaufen, ist es wichtiger, fundierte Entscheidungen zu treffen und die eigenen Stärken zu kennen. Die Kombination aus bewährten Methoden und neuen Technologien kann den Unterschied machen.
Weiterbildung: Gamechanger KI – Teil III
Für Maklerinnen und Makler, die tiefer in das Thema KI einsteigen möchten, bietet die Sprengnetter Akademie die Weiterbildungsreihe „Gamechanger KI“ an. Teil III fokussiert sich auf die Automatisierung von Workflows und zeigt praxisnah, wie KI effizient im Maklerbüro eingesetzt werden kann. Das Seminar findet am 17. Juni 2025 statt und ist auch ohne die vorherigen Teile verständlich und buchbar.
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Für weitere Einblicke und individuelle Beratung besuchen Sie die Website von Robert Kampczyk: RealXLab
Dieser Blogbeitrag basiert auf dem Gespräch zwischen Robert Kampczyk und Elias Indrich, veröffentlicht auf RealXLab: Wo gehts hin? Was verändert sich? • RealXLab