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Nutzen Sie ab sofort die Leibrentenbarwertfaktoren auf Grundlage der neu veröffentlichten Sterbetafel 2020/2022


Das Statistische Bundesamt hat am 25.07.2023 die neue Sterbetafel für die Jahre 2020 bis 2022 veröffentlicht, auf deren Grundlage die in der Immobilienbewertung benötigten Leibrentenbarwertfaktoren berechnet werden. Für die Wertermittlungsstichtage ab dem 25.07.2023 sind diese bei der Kapitalisierung von an die Lebenszeit gebundenen Rechten (wie z.B. Wohnungsrechte) heranzuziehen. 

 

Die Ergebnisse des Statistischen Bundesamtes: 

Im Jahr 2022 betrug die durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt für Mädchen 82,9 Jahre und für Jungen 78,2 Jahre. Damit hat sich die Lebenserwartung bei Geburt im Vergleich zum letzten Vorpandemiejahr 2019 in den drei Corona-Pandemiejahren deutlich verringert: Der Rückgang beträgt bei beiden Geschlechtern 0,6 Jahre. Somit gab es bei den Mädchen einen weiteren Rückgang von 0,2 Jahren, während die Lebenserwartung bei Geburt der Jungen im Jahr 2022 zum Vorjahr konstant geblieben ist.

Die Entwicklung der Lebenserwartung zeigt Veränderungen der Sterblichkeit an, die von der Altersstruktur unabhängig sind. Es handelt sich um eine Darstellung der aktuellen Überlebensverhältnisse im gesamten Altersbereich. Sie ist deshalb besonders gut für Zeitvergleiche geeignet.

 

Lebenserwartung in Ostdeutschland 2022 wieder angestiegen

Nach starken Rückgängen in den beiden Vorjahren ist die Lebenserwartung bei Geburt in Ostdeutschland wieder angestiegen: Für Jungen nahm dieser Wert um 0,6 Jahre, für Mädchen um 0,2 Jahre gegenüber 2021 zu. Im Gegensatz dazu ist die Lebenserwartung bei Geburt in Westdeutschland weiter zurückgegangen. Der Rückgang beträgt bei beiden Geschlechtern 0,6 Jahre.

 

140.000 - 200.000 zusätzliche Sterbefälle in drei Pandemiejahren

Grundsätzlich wird seit mehr als 20 Jahren mit einer jährlich steigenden Zahl der Sterbefälle in Deutschland gerechnet, da es einen zunehmenden Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung gibt. Gleichzeitig stieg jedoch vor Beginn der Corona-Pandemie die Lebenserwartung in Deutschland tendenziell an. Somit schwächte der Effekt der steigenden Lebenserwartung den Alterungseffekt ab. Die Sterbefallzahlen stiegen vor Beginn der Pandemie durchschnittlich um 1 bis 2 % pro Jahr. Zwischen 2020 und 2022 gingen die jährlichen Anstiege jeweils über dieses Ausmaß hinaus. In den drei Pandemiejahren gab es insgesamt etwa 140.000 - 200.000 zusätzliche Sterbefälle im Vergleich zur vorherigen durchschnittlichen Entwicklung in Deutschland. Dem Robert Koch-Institut wurden 2020-2022 insgesamt rund 164.000 COVID-19-Todesfälle gemeldet.

Doch auch andere Umstände wirken sich auf die Sterbefallzahlen aus: Im Zuge der Pandemie könnten vor allem in den Jahren 2020 und 2021 Sicherheitsmaßnahmen und Verhaltensänderungen dafür gesorgt haben, dass weniger Sterbefälle durch andere Infektionskrankheiten (z.B. Grippe) verursacht wurden. Eine weitere sichtbare Auswirkung auf die Sterbefallzahlen im Jahresverlauf hatte im Jahr 2022 der außergewöhnlich warme Sommer sowie die starke Grippewelle zum Ende des Jahres.

 

Fernere Lebenserwartung im Ländervergleich 2020/2022

Die höchsten Werte weisen weiterhin Mädchen in Baden-Württemberg mit 84,11 Jahren sowie dort geborene Jungen mit 79,72 Jahren auf.

Im Saarland haben Mädchen mit 82,06 Jahren die niedrigste Lebenserwartung bei der Geburt. Die Jungen sind es in Sachsen-Anhalt mit 76,78 Jahren.

 

 

Sterbetafeln in der Immobilienbewertung

In der Immobilienbewertung werden die Sterbetafeln u.a. für die Ermittlung der Leibrentenbarwertfaktoren zur Kapitalisierung von an die Lebenszeit gebundenen Rechten (z.B. Wohnungsrechten) benötigt.

Diese werden mit der 146. Ergänzung der Marktdaten und Praxishilfen an alle Bezieher ausgeliefert. In Sprengnetter Books (ehemals Sprengnetter Online-Bibliothek) werden die entsprechenden Seiten in Kürze aktualisiert. Für die Sprengnetter-Software ProSa stehen die neuen Sterbetafeln und damit ebenfalls die neuen Leibrentenbarwertfaktoren über den Online-Updater automatisch zur Verfügung.

Seit dem 25. Juli 2023 stehen auch die Versicherungsbarwerte für Leibrenten 2020/2022 des Statistischen Bundesamtes zur Verfügung, die den von Sprengnetter berechneten und veröffentlichten Leibrentenbarwertfaktoren entsprechen.

 

Quelle: Sprengnetter intern; Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes (Nr. 293 vom 25.07.2023)