Oberer Gutachterausschuss in Rheinland-Pfalz nutzt KI-Analysen zur Segmentierung der Wohnlagen
31. Mai 2021
Tanja Sessinghaus
Immobilienwissen DE
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Mit seinem aktuellen Landesgrundstücksmarktbericht geht der Obere Gutachterausschuss in Rheinland-Pfalz neue Wege. Um die über das gesamte Bundesland verteilten Kaufpreisdaten noch besser auswerten zu können, führt er eine neue Segmentierung der Wohnlagen ein.
Hierfür wurden unter Mitwirkung der örtlichen Gutachterausschüsse sechs Marktsegmente gebildet, die vergleichbare Marktverhältnisse aufweisen, ohne dazu zwingend räumlich benachbart sein zu müssen. Dieser Ansatz ermöglicht es dem Oberen Gutachterausschuss, die Datenanalyse vor allem in den Regionen zu verbessern, die sehr heterogene Marktverhältnisse aufweisen, also sowohl vergleichsweise hoch- als auch eher niedrigpreisige Gebiete umfassen. Für den Zweck der Einstufungen in Marktsegmente kommt es nicht auf die absolute Zuverlässigkeit der Einzelwerte an, sondern auf die Relationen innerhalb eines Kriteriums zueinander.
Zur Bildung dieser Segmente hat der Obere Gutachterausschuss einen landesweit einheitlichen Rahmen aufgestellt, der folgende Kriterien beinhaltet:
- Bodenrichtwertniveau,
- Mediane der Kaufpreise für Ein- und Zweifamilienhäuser und Wohnungseigentume sowie
- Modellmieten.
Die Modellmieten basieren dabei auf dem AVM (Automated Valuation Model) von Sprengnetter. Das AVM ist eine KI (Künstliche Intelligenz)-Anwendung, mit der Immobilienwerte und -mieten auf der Basis von Machine-Learning Prozessen ermittelt werden.
Mit der Einführung der Marktsegmente lassen sich die auch innerhalb einer Region teilweise sehr unterschiedlichen Markt- und Preisverhältnisse noch besser abbilden.