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ProSa Web: Interview mit Produktmanager Philipp Schmitt


Produktmanager Philipp Schmitt & Team haben jüngst die brandneue, webbasierte Software „ProSa Web Smart“ als Ergänzung zur Gutachtensoftware ProSa auf den Markt gebracht. Über Unterschiede und Gemeinsamkeiten, den Vorteil von kurzen Entwicklungsschritten und Möglichkeiten für Beta Tester spricht er im Interview mit Tanja Sessinghaus.

 

Was genau ist ProSa Web Smart und was ist der Unterschied zu unserer Gutachtensoftware ProSa, die viele erfolgreiche Sachverständige bereits seit langem im Einsatz haben?

Wir haben eine neue Produktfamilie namens ProSa Web ins Leben gerufen. ProSa Web Smart ist die erste Ausbaustufe. In dieser Phase können unsere Sachverständigen Kurzbewertungen erstellen und eigene Gutachten plausibilisieren.

Was sind die wesentlichen Unterschiede zu ProSa?

Im Gegensatz zu ProSa Desktop ermöglicht ProSa Web erstmals das mobile Arbeiten. Egal ob Laptop oder iPad, unsere Sachverständigen können mit wenigen Angaben und ortsunabhängig plausible Werte auf Basis der Sprengnetter-Marktdaten erstellen. Dabei bleiben die Nutzer aber flexibel: Es ist nicht zwingend erforderlich, die von uns bereitgestellten Marktdaten zu verwenden, sondern man kann auch eigene Marktdaten in ProSa Web einpflegen.

Außerdem ist es möglich, dass Kurzbewertung und /oder Marktdaten aus ProSa Web für die weitere Bearbeitung in ProSa Desktop genutzt werden können.

Soll ProSa Web irgendwann eine „richtige“ Gutachtensoftware werden?

Vom Funktionsumfang haben wir ProSa Desktop noch nicht erreicht. Daher liegt der erste Fokus zunächst auf der Erstellung von Kurzbewertungen für wohnwirtschaftliche Immobilien. Dies ist jedoch nur ein Zwischenschritt, der uns mit den nächsten Produktiterationen, also Entwicklungsschritten, immer näher an den Funktionsumfang von ProSa Desktop bringen wird.

Die Grundsteine haben wir jetzt gelegt und können in unserem Feature-Set leicht in alle möglichen Richtungen anpassen, das sogenannte „skalieren“. Beispielsweise haben wir generische, also universell verwendbare, Ansätze gewählt. Zum Beispiel unseren WYSIWYG-Editor.

Was hat es mit dem Buchstabensalat WYSIWYG auf sich?

Insgesamt geht es da um die inhaltliche Anpassbarkeit der Kurzgutachten: Die Dokumentenerstellung in ProSa Web ist editierbar. WYSIWYG bedeutet „what you see is what you get“. Konkret heißt das, dass der Nutzer zunächst auf HTML-Ebene sieht, was er als Gutachten erhält. An dieser Stelle kann er dann hereingehen und bearbeiten, editieren, selber Ergänzungen oder ganze Fragmente anfügen. 

Also habt Ihr die Lösung offen für Weiterentwicklungen, aber auch offen für persönliche Anpassungen des Nutzers gelassen?

Ja, genau! Diese Art der Entwicklung erleichtert es uns, neue Features – auch komplexe – zu entwickeln, ohne ständig in Migrationsprojekte hineinzurennen. Das ist der Vorteil, wenn man zu Beginn einer Entwicklung viel Energie in die Architektur und die richtigen Grundlagen steckt – und selbstverständlich dafür auch die entsprechende Zeit bekommt.

Welche Technologie steckt hinter ProSa Web Smart?

ProSa Web ist eine webbasierte Software. Ich möchte Dich jetzt nicht mit unserem Tech Stack langweilen, und das ist an dieser Stelle auch nicht notwendig. Der Vorteil der webbasierten Software liegt insbesondere darin, dass man einen Stand der Software hat, der leicht und regelmäßig aktualisiert werden kann über Updates. Die Möglichkeit, bei einer webbasierten Software Kundenwünsche zeitnah und konsistent umzusetzen, ist daher deutlich einfacher als bei einer On-Premise-Variante (Desktop-Software), da alles synchron passiert. Auch das Transferieren von Daten zwischen Nutzern ist in einer webbasierten Software deutlich leichter. Dies ermöglicht uns auch, Drittanwendungen an ProSa Web anzubinden und unsere User in den Genuss anderer Softwarelösungen kommen zu lassen, die sich anders fokussiert haben, wenn wir einen Nutzen für unsere Sachverständigen darin sehen.

Warum sollte ich denn ProSa Web zusätzlich zu meiner Gutachtensoftware – ob ProSa oder Wettbewerb – nutzen?

ProSa Web ist einfach und schnell bedienbar und liefert Dir mit wenigen Eingaben neben Werten auch Erläuterungen, die über viele Jahre bei uns im Hause entstanden sind. Gleichzeitig ermöglicht dir ProSa Web, auch mit fremden Daten zu arbeiten oder die Daten gegeneinander abzuwägen. Das ist, denke ich, ein großer Vorteil gegenüber Konkurrenzprodukten, die ebenfalls einen Webansatz gewählt haben, aber eben nicht so ganzheitlich unterstützen. Vom Feature-Set sind wir, wie gesagt, noch am Anfang, aber unsere Kunden haben jetzt die große Möglichkeit, unsere Produkt-Roadmap mitzubestimmen. Dafür laden wir regelmäßig zu offenen Terminen ein, bei denen unsere Nutzer direkt mit unseren Entwicklern ihre Wünsche und Erfahrungen teilen können – natürlich in einem moderierten und zielgerichteten Rahmen.

Meine persönliche These: Je mehr sich Sachverständige auf ProSa Web einlassen und mitgestalten, desto schneller zahlt es sich am Ende für die eigene Arbeit aus. Ich denke, dass viele erstaunt sein werden, wie schnell wir neue Funktionen entwickeln werden, die auch den aktuellen Zahn der Zeit treffen.

Und welche Hardware benötige ich für die Nutzung von ProSa Web?

Für die Nutzung von ProSa Web benötigst Du lediglich ein internetfähiges Gerät, wie einen Laptop oder ein Tablet. Es sind keine speziellen Hardwareanforderungen notwendig, da die gesamte Verarbeitung und Speicherung in der Cloud erfolgt.

Erzähl uns doch etwas zu den Hintergründen. Wie lange braucht man denn, um so eine neue Software entstehen zu lassen? Wie groß ist das Team, das daran gearbeitet hat?

Gute Frage (lacht). Ich denke, eine pauschale Antwort auf die Frage, wie lange man für die Entwicklung einer Software braucht, ist nicht ohne weiteres möglich. Das hängt von vielen Faktoren ab. Beispiel: Wir sind relativ leichtfüßig gestartet und haben innerhalb weniger Wochen ein Ertrags-, Sach- und Vergleichswertverfahren nach dem Vorbild unserer Software SprengnetterONE entwickelt und dieses dann über unsere Marktdatenservices mit Marktdaten gefüttert. Wir hatten sozusagen, nach nur einem Monat eine lauffähige Bewertungssoftware. Dies verleitet einen sehr schnell zu sagen, dass die Entwicklung nur wenige Monate, maximal ein Jahr dauert.

Aber dann ist nur eine oberflächliche Funktionalität erreicht?

Haargenau. Nach dem "Warmwerden" ging es richtig los: Wir haben uns mit dem zukünftigen Herzstück der Software, der Ausgabe, beschäftigt. Mir war von Beginn der Entwicklung an klar, dass ich großen Fokus auf die Ausgabe legen möchte. Ich arbeite mittlerweile seit zehn Jahren bei Sprengnetter und habe viele Gutachten gesehen, Software dazu entwickelt und mit Sachverständigen über die Herausforderungen und Wünsche gesprochen. Die Ausgabe war immer der Knackpunkt. Es soll also möglichst so generisch sein, dass Kunden in der Zukunft eigene Mustergutachten in ProSa Web anlegen, eigene Ausgabedesigns erstellen und diese sogar untereinander tauschen können. Allein diese Prämisse hat die erste sporadische schnelle Entwicklung komplett in den Schatten gestellt. Man benötigt komplexere Konzepte und technologische Grundlagen und zuletzt auch Recherchearbeit und Mut zur Umsetzung, um hier langsam etwas zu formen.

Es ist ein wenig vergleichbar mit dem Malen eines guten Bildes. Die Grundlagen sind entscheidend und die Idee, die man im Kopf hat. Die Geschwindigkeit nahm also recht schnell ab. Das hat uns aber nicht entmutigt, im Gegenteil, mit ersten Ergebnissen sind wir immer wieder zu unseren internen Gutachtern und unseren Kunden gegangen und haben uns in unserem Weg immer wieder bestätigt gesehen. Highlight war für mich die Präsentation auf dem JIB (= Jahreskongress) 2023. Dort hatten wir bereits eine so ausgereifte Software am Start, dass wir die Phantasie der Kunden leicht stimulieren konnten und uns in der Reaktion sehr bestätigt fühlten. Da war dann aber auch schon ein Jahr Entwicklungszeit vergangen. Im Frühjahr 2023 haben wir dann auch schon intern und extern unsere Alphatests gemacht und kurz danach unsere Beta-Tests. Recht früh, aber daraus haben wir die richtigen Schlüsse für die erste Produktversion mitgenommen. Nach einem weiteren Jahr Entwicklungszeit stehen wir nun vor dem Release unserer ersten Produktvariante, worauf ich sehr stolz bin. Es war wirklich eine tolle Teamleistung bis dahin.

Magst Du uns denn kurz das Team vorstellen?

Sehr gerne! Unser Entwicklerteam besteht aus drei bis vier Entwicklern und einem UI/UX-Experten (= User Experience). Dazu komme ich als Product Owner und Produktmanager sowie Thomas Mußhoff als unterstützender Product Owner mit seiner Expertise aus ProSa Desktop. Fachlicher Ansprechpartner ist Sebastian Driessen, ein Senior-Experte für Marktwertermittlung, den viele sicher aus seiner Referententätigkeit an der Akademie kennen.

Wer testet denn so eine neue Software in der Praxis auf Herz und Nieren? Was können unsere Leserinnen und Leser machen, wenn sie selber einmal Betatester werden möchten?

Unser bester Tester ist und sollte grundsätzlich bei der Entwicklung von webbasierter Software die Software selbst sein. Das heißt, wir schreiben mit neuen Entwicklungsaufgaben oder Fehlerbehebungen immer wieder sogenannte Integrationstests. Man muss sich das so vorstellen, dass wir Beispielgutachten mit jedem Deployment einmal durchrechnen. Dabei berücksichtigen wir unterschiedliche Szenarien. Die Kombinatorik, die die Software bereits jetzt abdeckt, kann ein normaler Mensch kaum beherrschen. Man bedenke allein die Dimensionen Objektart, Verfahren und Stichtag. Dies allein sorgt schon für eine Vielzahl an möglichen Testszenarien, die ein Mensch nur Pi mal Daumen erfüllen kann. Es wäre also gelogen, würde man behaupten, dass die eigene Software durch Fachleute allein getestet und qualitätsgesichert wird.

Nichtsdestotrotz lassen wir natürlich im Rahmen von Neuentwicklungen unsere internen Fachleute sowie weiterhin mitarbeitende externe Betatester testen. Die externen Betatester haben dabei den Vorteil, dass sie die Software einerseits kostenlos erhalten und andererseits Features früher sehen als andere. Sie dürfen diese exklusiv abnehmen und haben somit noch etwas mehr Einfluss auf die Entwicklung. Gerne kann man sich jederzeit bei uns als Betatester bewerben, gerne auch direkt bei mir. Allerdings bitte ich dabei zu berücksichtigen, dass wir nicht zu viele Betatester aufnehmen können und wollen. Zudem ist die Pflicht eines Betatesters, auch ordentlich und ausreichend zu testen und zu feedbacken, und dies auch nicht nur über einen kurzen Zeitraum, da wir eigentlich jetzt erst richtig mit der Entwicklung von fachlichen Features beginnen. Dies sollte man bei einer Bewerbung berücksichtigen.

Wie geht es denn weiter mit ProSa Web Smart – was sind die nächsten Entwicklungsschritte? Bzw.: Worauf können wir uns freuen?

Naja, erst einmal bin ich Realist. Wir starten jetzt mit einer neuen Software, die wir zwar nach bestem Wissen und Gewissen getestet und implementiert haben, aber auch wir sind nicht gefeit vor Fehlern oder Fehlentscheidungen. Daher werden wir in der Anfangsphase die Release-Zyklen, also die Veröffentlichung neuer Features, sehr klein gestalten. Üblicherweise geht man von zwei bis drei  Wochen pro sogenanntem Sprint aus, sprich von Entwicklungsschritt zu Entwicklungsschritt. Jetzt ist es aber erst einmal wichtig, schnell auf Hinweise und kleinere Wünsche zu reagieren. Die perfekten und genau richtigen Schritte hinsichtlich der kommenden Roadmap kenne ich sicher noch nicht alle. Nichtsdestotrotz haben wir natürlich einen Produktplan.

Dieser sieht als nächstes Feature die Einführung der Energieeffizienz vor. In der Vorkonzeptionierung dieses Features hat sich unsere gute Architektur bereits bewiesen, sodass wir dieses Feature sehr schnell an den Start bringen können. Zudem erarbeiten wir gerade das finale Konzept für den Datentransfer zu ProSa Desktop. Ein Thema, das natürlich Thomas Mußhoff und mir sehr am Herzen liegt, da wir keine direkte Ablösung von ProSa Desktop erreichen wollen, sondern eine harmonisierte Koexistenz der beiden Softwares in einer Softwarefamilie.

Wir freuen uns darauf, mit kleinen, schnellen Updates die Software kontinuierlich zu verbessern und auf die Bedürfnisse unserer Sachverständigen einzugehen. So schaffen wir eine solide Basis für die langfristige Entwicklung und Erweiterung von ProSa Web Smart.


Sie haben Interesse an unserer Gutachtensoftware ProSa oder möchten informiert werden, wann ProSa Web frei verfügbar ist? Wenden Sie sich gerne an immobilienwirtschaft@sprengnetter.com