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Wussten Sie schon? Ihre Fakten zum Thema Schimmel & Feuchtigkeit



Das größte Lebewesen der Welt ist ein Pilz. Er erstreckt sich über eine Fläche von 9 Quadratkilometern in Oregon (USA).

Stockflecken in der Wohnung sind sichtbarer Schimmelbefall. Achtung: Ein Schimmelschaden im Wohnraum ist ein nicht hinzunehmender Mangel!

Gesundheitliche Auswirkungen; Auslöser ist das Einatmen der Schimmelsporen:
  • Allergische Reaktionen, die erkältungsähnlichen Symptomen ähneln wie Hustenreiz, Bindehautreizung, laufende Nase.
  • Kopfschmerzen, Müdigkeit.
  • Bei immungeschwächten Menschen auch Infektionen möglich.

Die Ursache liegt immer daran, dass Feuchtigkeit in erhöhtem Maßen in den Wohnraum eindringt bzw. durch Kondensation entsteht. Die Gründe hierfür sind:
  • Falsches Heizverhalten
  • Falsches Lüften
  • Bauschaden an der Gebäudehülle
  • Unzureichend geplante energetische Sanierung
  • Wasserschaden

Wie entsteht Schimmel?
Schimmelpilze sind fast immer und überall vorhanden, z.B. im Hausstaub und in der Außenluft.
  • Wenn sich die örtlichen Gegebenheiten ändern, kann sich der Pilz ansiedeln und wachsen.
  • Das Wachstum von Pilzen hat also nichts mit mangelnder Sauberkeit zu tun, sondern die Wachstumsbedingungen haben sich einen für die Gattung optimalen Bereich geändert.
  • Bedingungen für das Pilzwachstum sind Nährstoffe und Feuchtigkeit plus Licht, Temperatur, Sauerstoff und der PH-Wert.
  • Nährstoffe sind in der Regel reichlich vorhanden (Tapeten, Tapetenkleister, Spanplatten oder Gipskartonplatten werden gerne und mit hoher Dichte besiedelt).
  • Einige Organismen zersetzen Kohlenwasserstoffe, z. B. in Weichmachern von Kunststoffen, Lösemitteln und Klebern.
  • Eine Staubschicht als Nahrung reicht bei genügend Feuchtigkeit schon.

Entsteht eine ausreichende Menge an Feuchtigkeit, etwa durch einen Bau- oder Wasserschaden oder durch Kondenswasser, kommt es zur Keimung der Sporen!
  • Das befallene Material muss nicht tropfnass sein. Eine oberflächennahe Luftfeuchtigkeit von etwa 75% reicht bereits für das Ansiedeln von Keimen.
  • Für eine Keimung muss es an mehreren Tagen über mehrere Stunden zu einer erhöhten Feuchtigkeitsbelastung kommen
  • Bei einem Wasserschaden wird angenommen, dass innerhalb von 72 Stunden Schimmelbefall entsteht.

Bauschaden oder falsches Heizen und Lüften?
Die Oberflächentemperaturen von Innenräumen dürfen an keiner Stelle 12,6°C unterschreiten. Sollten die 12,6°C unterschritten werden, dann steigt bei Normklima die oberflächennahe Luftfeuchtigkeit auf über 80%, was für einige Schimmelarten zur Keimung vollkommen ausreichend ist.

Die bauliche Qualität einer Außenwand hinsichtlich des Mindestwärmeschutzes kann nach einer bestimmten Formel errechnet werden. Ist der der Mindestwärmeschutz der Außenwand erfüllt, liegt kein Baumangel vor.
  • Kommt es zu einem Schimmelschaden und es ist nachweisbar, dass kein Bau- oder Wasserschaden vorliegt, dann ist der Befall auf eine hygrothermisch bedingte Feuchtigkeit zurückzuführen.
  • In diesem Fall hat sich einer der drei folgenden Faktoren in einem ungünstigen Verhältnis zueinander verschoben: Raumlufttemperatur innen / relative Luftfeuchtigkeit innen / Bauteiloberflächentemperatur innen.

Ergo ist das Heiz- und Lüftungsverhalten wichtig für die Vermeidung von Schimmelbefall, so kein Bauschaden vorliegt.
Was es nicht gibt: ein eindeutiges und rechtsverbindliches Heizverhalten. Aber: Das Beheizen einer Wohnung dient nicht ausschließlich der Behaglichkeit der Bewohner, sondern durch eine sachgemäße Nutzung müssen Schäden an der Mietsache verhindert werden.

Dazu gehört auch, dass alle Räume zu beheizen sind, um einen hygrothermischen Schimmelbefall zu vermeiden.
Folgende Temperaturen werden in der einschlägigen Literatur empfohlen:
Wohnräume 20°C bis 22°C
Schlafräume 16°C bis 18°C

Und hier kommen Ihre Tipps zum richtigen Lüften und Heizen:
  • Stellen Sie die Heizung tagsüber nicht vollständig aus, auch wenn Sie sich durch Arbeit / Schule nicht in Ihrer Wohnung befinden. Denn die Außenwände kühlen während der unbeheizten Zeit aus. Die Oberflächentemperatur sinkt deutlich ab.
  • Kommen Sie nachmittags oder abends nach Hause, erhöht sich die Luftfeuchtigkeit durch Atmung, Ausdünstung, Kochen, Baden u.s.w. schlagartig. Die Außenwände erwärmen sich nicht schnell genug, sodass die Oberflächentemperatur schnell in einen kritischen Bereich gerät.
  • Eine lange und intensive Nachtabsenkung ist nicht zu empfehlen, da die Dauer der Heizzeit meistens zu kurz ist, um eine sachgemäße Beheizung zu erzielen.
  • Das Beheizen angrenzender Räume durch die Heizung des Nebenraumes ist absolut nicht zu empfehlen.
  • Sind mehrere Heizkörper in einem Raum, sollten sie auch benutzt werden.
  • Lüften Sie täglich mindestens drei Mal, bestenfalls mit weit geöffneten Fenstern. Dadurch wird die durch Atmen, Kochen, Baden, Pflanzen, Aquarien und Co. entstehende Feuchtigkeit abgeleitet.
  • Unser Tipp: Überprüfen Sie die Wohnfläche und der Anzahl der darin lebenden Personen. Als Faustformel gelten etwa 17 – 20 Quadratmeter p.P. als Mindestgröße. Sollte die Mindestgröße unterschritten werden, spricht man von einer Überbelegung und es ist sehr schwer, die entstehende Luftfeuchtigkeit mit dreimaligem Lüften zu beseitigen; das Lüftungsverhalten muss angepasst werden.

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Quelle: Franz-Josef Hölzen, Seminarunterlagen zum Feuchte- & Schimmel-Experten