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Die Risiken falscher Wohnflächenberechnungen in der Immobilienvermarktung


Die korrekte Angabe der Wohnfläche einer Immobilie ist ein entscheidender Faktor in der professionellen Immobilienvermarktung. Für Wohnimmobilienmakler birgt eine ungenaue oder falsche Berechnung erhebliche Risiken, die von rechtlichen Konsequenzen über finanzielle Verluste bis hin zu einem Image-Schaden reichen können. Doch worin genau bestehen die Gefahren, und wie können Makler diese vermeiden?

Rechtliche Konsequenzen

Die Angabe der Wohnfläche in Exposés ist eine rechtlich verbindliche Größe. Das heißt eine fehlerhafte Berechnung kann zu rechtlichen Auseinandersetzungen führen, insbesondere wenn die tatsächliche Wohnfläche erheblich von der angegebenen abweicht. Käufer oder Mieter haben in solchen Fällen das Recht, den Kaufpreis oder die Miete zu mindern, Rückabwicklungen einzufordern oder gar Schadensersatz zu verlangen.

Beispiel: Beträgt die angegebene Wohnfläche 100 m², die tatsächliche jedoch nur 90 m², könnte der Käufer 10 % des Kaufpreises als Schaden geltend machen. Für Makler, die für die fehlerhafte Angabe verantwortlich gemacht werden, können sich daraus erhebliche Haftungsrisiken ergeben.

Vertrauensverlust bei Kunden

Korrekte Angaben zur Immobilie sind essenziell für das Vertrauen zwischen Makler und Kunden. Eine falsche Wohnflächenberechnung, die nachträglich entdeckt wird, schädigt nicht nur den Ruf des Maklers, sondern kann auch künftige Mandate gefährden. Kunden möchten sich darauf verlassen können, dass ihre Immobilie professionell und akkurat vermarktet wird.

Erschwerte Preisverhandlungen

Die Wohnfläche ist ein zentraler Bestandteil der Preisfindung. Käufer und Mieter orientieren sich häufig am Quadratmeterpreis, der bei einer falschen Angabe der Fläche unrealistisch wird. Dies führt nicht nur zu Missverständnissen während der Preisverhandlungen, sondern kann auch dazu führen, dass Interessenten abspringen oder ein Angebot zurückziehen. Dies verzögert den Verkaufsprozess und mindert die Effizienz der Vermarktung.

Vermeidung von Fehlern

Um Risiken zu minimieren, sollten Wohnimmobilienmakler folgende Maßnahmen ergreifen:

  1. Professionelle Wohnflächenberechnung beauftragen: Ein Sachverständiger oder Architekt kann sicherstellen, dass die Fläche korrekt nach den geltenden Normen berechnet wird, z. B. nach der Wohnflächenverordnung (WoFlV) oder der DIN 277.
  2. Regelmäßige Schulungen und Weiterbildung: Makler sollten sich regelmäßig über die gesetzlichen Grundlagen und Normen zur Wohnflächenberechnung informieren.
  3. Digitale Tools nutzen: Moderne Softwarelösungen ermöglichen eine präzise Wohnflächenberechnung und -darstellung, was die Fehlerquote erheblich reduziert.
  4. Prüfung von Bestandsunterlagen: Bei der Vermarktung von Bestandsimmobilien sollten bestehende Flächenangaben auf Plausibilität geprüft werden, bevor sie übernommen werden.

Fazit

Eine korrekte Wohnflächenberechnung ist nicht nur ein rechtliches Muss, sondern auch ein essenzielles Qualitätsmerkmal für professionelle Wohnimmobilienmakler. Fehler in diesem Bereich können weitreichende negative Konsequenzen haben, die weit über einen einzelnen Verkauf hinausgehen. Durch sorgfältige Berechnungen, den Einsatz moderner Technologien und regelmäßige Schulungen können Makler ihr Risiko minimieren – und sich als verlässlicher Partner für ihre Kunden positionieren.

Ein präziser Umgang mit der Wohnfläche zeigt nicht nur Professionalität, sondern schafft auch Vertrauen – die wichtigste Währung in der Immobilienvermarktung.