Exzellente Lehre verdient Anerkennung: Die Referentinnen und Referenten des Jahres 2024 - heute Anne Brakhoff
Immobilienwissen DE ausgezeichnete Referenten
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Hervorragende Weiterbildung lebt von erstklassigen Referentinnen und Referenten – von Fachleuten, die nicht nur ihr Wissen weitergeben, sondern auch inspirieren, begeistern und mit echter Leidenschaft lehren. Jahr für Jahr setzen sie sich mit großem Engagement für die Fortbildung von Sachverständigen, Immobilienprofis und Finanzexperten ein.
Die Sprengnetter Akademie wäre ohne diesen unermüdlichen Einsatz nicht das, was sie heute ist: eine der führenden Anlaufstellen für praxisnahe und fundierte Weiterbildung. Deshalb freut es uns besonders, jene Referentinnen und Referenten auszuzeichnen, die im Jahr 2024 durch herausragende Seminarqualität, fachliche Exzellenz und begeisterte Teilnehmerstimmen überzeugt haben. Die Auswahl basiert auf einer umfassenden Auswertung aller Teilnehmer-Feedbacks des vergangenen Jahres – ein direktes Spiegelbild der Wertschätzung, die sie sich durch ihre Arbeit verdient haben.
Wir gratulieren den Preisträgerinnen und Preisträgern herzlich und sagen: Danke für euer Engagement, eure Expertise und eure Begeisterung für die Immobilienbranche!
Um Ihnen unsere ausgezeichneten Referentinnen und Referenten näherzubringen, haben wir sie kurzerhand interviewt. Viel Spaß beim Lesen des ersten Portraits unserer „Referentin des Jahres“: Anne Brakhoff.
Referentin des Jahres: Anne Brakhoff
Seit wann bist Du in der Immobilienwirtschaft Zuhause?
Meine Immobilienkarriere begann schon, als ich noch für eine große Sparkasse als Bankkauffrau gearbeitet habe. Als "Allrounder" für Finanzthemen kam ich auch relativ schnell mit der Immobilienwirtschaft in Berührung und habe mich immer mehr in den Job verliebt. So richtig los ging es dann mit einem Traineeship in der Immobilienabteilung und der Mitarbeit in der internen Immobilienbewertung, -finanzierung, -verwaltung und -verkauf. Es sind also mittlerweile etwa zehn Jahre.
Warum bist Du in die Immobilienwirtschaft gegangen und was war Deine Motivation, als Sachverständige zu arbeiten?
Die Immobilienwirtschaft hat mich schon immer interessiert, weil die Immobilie an sich das Nächste eines jeden Menschen ist. Sei es als eigenes Heim oder als Kapitalanlage. Ich wollte diesen Markt ausführlich kennenlernen und meinen Kunden umfänglich mit Rat und Tat zur Seite stehen. Meine Motivation als Sachverständige zu arbeiten war dagegen eine sehr persönliche und ehrgeizige – vielleicht dazu eine kleine Anekdote: Als ich noch für eine Bank gearbeitet habe, war ich auch in der internen Beleihungswertermittlung eingesetzt. Dort habe ich das erste Mal das "Lehrbuch und Kommentar" von Sprengnetter gesehen und war - Achtung, Freak-Moment! - fasziniert und schockverliebt. Die Immobilienbewertung erschien mir als hohe Kunst, die ich unheimlich gern erlernen wollte. Nach einer "Konkurrenz-Analyse" bei uns in der Region ist mir zusätzlich recht schnell aufgefallen, dass das Durchschnittsalter der aktiven Sachverständigen relativ hoch ist und der Beruf eher von männlichen Kollegen ausgeübt wird. Als damals 25-jährige Frau hatte ich mich gefragt, ob ich dennoch erfolgreich sein kann. Und dank vieler großartiger Menschen und Mentoren kann ich nun durchaus erfolgreich in diesem Job arbeiten und beweisen, dass man auch als junge Frau eine fähige Sachverständige sein kann.
Was ist der Schwerpunkt Deines Tagesgeschäfts?
Ich betreue aktuell sowohl institutionelle als auch Privatkunden, sodass mein Tag recht gut mit Gutachtenaufträgen gefüllt ist. Das sind einerseits Aufträge für Beleihungswertermittlungen, aber auch Aufträge, die Zuarbeiten im Rahmen von Scheidungen oder Erbstreitigkeiten benötigen. Darüber hinaus ist unsere Sozietät mit einem tollen Coaching-Programm für Nachwuchssachverständige an den Start gegangen, mit dem wir Kolleginnen und Kollegen beim Weg ins eigene Sachverständigenbüro begleiten. Das wird wirklich gut angenommen und macht unfassbar viel Spaß.
Was ist der Lieblingskurs, den Du unterrichtest?
Am allerliebsten tatsächlich das "SWA7 - Grundlagen des Sachverständigenwesens", das in der Ausbildungsreihe für angehende Sachverständige unterrichtet wird. Das sind zwei Tage voller Wissensvermittlung, aber auch praktischen Übungen, bei denen die Teilnehmer ganz häufig alle Fragen mitbringen, die sich nach den ersten Seminartagen aufgestaut haben. Und genau diese klären wir dann in gelockerter Atmosphäre auf Augenhöhe, sodass sich jeder abgeholt und bestmöglich auf die Prüfung vorbereitet fühlt. Es sind meist zwei sehr dankbare Tage, aus denen sich tolle Kontakte ergeben. Und wenn man dann von einem Teilnehmer die Nachricht bekommt, dass die Prüfung bestanden wurde und er oder sie sich für die gute Vorbereitung bedankt, ist das wirklich ein großartiges Gefühl und ich freue mich jedes Mal ehrlich mit.
Dein Tipp für angehende Sachverständige?
Durchziehen! Das klingt so unfertig formuliert - wie meine ich das? Die Ausbildung ist an vielen Stellen, zu Recht, sehr herausfordernd. Und es kommt sicherlich nicht nur einmal der Wunsch auf, bedingt durch die Anforderungen aufzugeben. Und wenn man den Abschluss gestemmt hat, gehen die Herausforderungen im Arbeitsalltag gleich weiter, denn kein Auftrag, keine Immobilie, ist wie die andere. Und irgendwelche Besonderheiten gibt es fast immer.
Daher mein Tipp: Durchziehen, Durchhalten. Sich nicht unterkriegen lassen. Und vor allem - Bereitschaft für kontinuierliches Lernen haben. Wenn ihr Glückt habt, habt ihr einen tollen Mentor an eurer Seite, der euch in solchen Momenten unterstützt. Oder schließt euch alternativ einem Netzwerk an, um im Zweifelsfall jemanden im Rücken zu haben. Das Sachverständigenwesen lebt von Erfahrung, und die bekommt man nur durchs "Tun".
Was war Dein lustigstes, bestes oder schrägstes Erlebnis als Sachverständige?
Da gibt es tatsächlich einige, auch teilweise schräg ohne lustig zu sein 😄. Aber ich glaube, eines meiner besten Erlebnisse war die Besichtigung einer Scheune, die der Kunde zu einem Wohnhaus umgebaut hatte. Die Scheune war denkmalgeschützt und stand in einer strukturschwachen Gegend. Der Käufer kam aus Österreich und hatte sich bewusst dazu entschlossen, den (enormen) wirtschaftlichen und kapazitiven Mehraufwand auf sich zu nehmen, um dieses alte Gebäude wirklich zu "würdigen" und den Ort dadurch ein wenig schöner zu machen. Ich bin in meinen Ortsterminen gern auch sehr offen mit meiner Begeisterung und kam aus dem Schwärmen gar nicht mehr raus. Das Objekt wurde mit so viel Liebe zum Bestand saniert, das war wirklich bemerkenswert. Darüber hinaus waren die Kunden, eine junge Familie, selbst auch wahnsinnig nett, sodass mir dieser Termin sehr im Gedächtnis geblieben ist. Und ich finde auch das macht unseren Job, neben der Tätigkeit für Gerichte und Finanzämter, aus - Menschen, bei einem solchen Lebensabschnitt zu begleiten und an einer Stelle auf Augenhöhe und mit Herz zu unterstützen. Das weiß ich sehr zu schätzen und macht mich, auch für das entgegengebrachte Vertrauen, dankbar.
Was machst Du, wenn Du nicht als Referentin tätig bist oder Deinem Tagesgeschäft nachgehst?
An erster Stelle stehen dann natürlich Familie und Freunde. Aber ansonsten bin ich sehr gern aktiv und entspanne am besten bei einer ausgedehnten Wanderung oder einer Sport-Session.